Quantcast
Channel: Evangelikale – Psiram
Viewing all articles
Browse latest Browse all 22

„Homeschooling“ bibeltreuer Christen als Mittel der Evangelisation

$
0
0

Da unser Artikel: „Jürgen und Rosemarie Dudek, bibeltreue “Homeschooler” bei Maischberger“ zu einer recht kontroversen Diskussion führte, vertiefen wir gerne die Thematik „bibeltreue Christen und ihre Hintergrundmotivation für einen Unterricht im eigenen Zuhause.“ Dies natürlich aus dem Eigenverständnis dieser fundamentalistischen Christen heraus und nicht von der Warte bzw. Interpretation von Außenstehenden. Somit dürfte auch dem letzten Unwissenden deutlich vor Augen gehalten werden, um was es hier wirklich geht.

Welche Qualifikationen brauchen Eltern zur Schulunterrichtung zu Hause?
Der Bildungsgrad der Eltern ist für die Schulunterrichtung zu Hause nicht entscheidend. Wichtig ist das gute Vorbild der Eltern und ihre Überzeugung, dass sie mit der Schulunterrichtung zu Hause ihre Elternpflicht gegenüber Gott und ihren Kindern am besten erfüllen und damit dem Staat und der Gesellschaft Rechnung tragen und dienen.“

Warum eigentlich Heimschule ?
Die Gründe, die Eltern dazu veranlassen, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, können sehr unterschiedlich sein:
Emanzipatorische Pädagogik – Schule ohne Gott
Die meisten Heimschul-Eltern in Deutschland sind bekennende Christen, denen die Herzens- und Charakterbildung ihrer Kinder sehr am Herzen liegt und die oft hilflos mit ansehen müssen, wie die öffentliche Schule ihre Erziehungsbemühungen torpedierte und die Kinder christlichem Glauben und Werten immer mehr entfremdet wurden und dadurch Schaden an Seele, Geist und Charakter nahmen.
Seit Einbruch der emanzipatorischen Pädagogik durch die sogenannte Frankfurter Schule, Ende der sechziger Jahre, ist die Schule atheistisch geworden, Gott ist aus dem Klassenraum und den Schulbüchern verbannt. Die sogenannte Evolutionstheorie, die die Welt ohne Gott erklärt, wurde zum Dogma erhoben und das, obwohl erhebliche wissenschaftliche Zweifel an dieser Lehre herrschen. Aber Gott passte nicht mehr ins herrschende Weltbild des autonomen Menschen. Indem man Gott aus der Schule und der Erziehung verbannte, wurde dem Werteverfall Tür und Tor geöffnet.
Nicht nur das, die Schule hat die ganze Erziehung an sich gerissen und betreibt eine politische Erziehung, die gegen das Elternhaus zielt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich der Staat einen “staatlichen Erziehungsauftrag” angemaßt, durch den er allein, mittels Schule und Jugendamt bestimmt, was “dem Kindeswohl” entspricht.
Eltern dürfen und sollen sich nur nachgeordnet um ihre Kinder kümmern. Das Grundrecht, Erziehung und Ausbildung, Religion, Weltanschauung und Moral ihrer Kinder zu bestimmen und sie vor Gefahren zu schützen, sowie das allgemeine Menschenrecht des Kindes, bei seinen geliebten Eltern in der Familie bleiben zu dürfen, muß gegenüber dem Herrschaftsanspruch des Staates zurücktreten.
Die Kinder werden den Eltern immer früher entzogen. Man redet den Müttern ein, daß es modern und fortschrittlich sei, selbst berufstätig zu sein und die Kinder im Hort oder in der Ganztagsschule abzugeben. So wird die dringend notwendige Wärme eines menschlichen Heims und der Familienzusammenhalt immer früher unterminiert und zerstört. Dies ist politisch so gewollt, um eine andere Gesellschaft zu schaffen. Die rapide gestiegene Zahl von Ehescheidungen und Abtreibungen, die zunehmende Bindungsunfähigkeit einer hedonistischen Spaßgesellschaft und die erschreckend eskalierende Gewalt unter Jugendlichen legen ein deutliches Zeugnis ab, über eine Gesellschaft, die Gott und seine Gebote aus der Schule verbannt hat.
Heimschuleltern verweigern sich dieser Ideologie, denn sie haben ein besseres tragfähigeres Konzept für ihre Kinder und Familien.
Schulische Zwangssexualisierung
Im Rahmen der emanzipatorischen Pädagogik zog auch eine Sexualaufklärung in die Schulen ein, die das Schamgefühl der Kinder systematisch zerstörte. Auch dies war politisch so gewollt. Der Mitautor der hessischen Sexualkunde-Richtlinien gab schon vor vielen Jahren zu: “Wir brauchen die sexuelle Stimulierung der Schüler, um die sozialistische Umstrukturierung der Gesellschaft durchzuführen und den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kindesliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen.”
Die meisten Kinder – zu bloßen Objekten einer völlig herz- und lieblosen sexualpädagogischen Indoktrination herabgewürdigt – fühlen sich, wenn sie nicht schon abgestumpft sind, seelisch zutiefst verletzt, gedemütigt und vergewaltigt, denn die staatlich verordnete Zwangsaufklärung nimmt keine Rücksicht auf die individuelle Entwicklung, Interessenlagen und Reife der einzelnen Kinder.
Allein der Lehrplan oder der Lehrer bestimmt, wofür sich die Kinder zu interessieren und worüber sie öffentlich – in der Schulklasse – zu sprechen haben; und das auch noch in dem sensibelsten Bereich des Menschen.
Wir sind der Meinung, daß es Aufgabe der Eltern ist, ihre Kinder im entsprechenden Alter, das ihrer seelischen Reife entspricht, aufzuklären und zwar in einer behutsamen Weise, eingebettet in eine biblisch-christliche Ethik, die die Kinder zu verantwortungsvollen Menschen statt zu sittlich enthemmten, haltlosen Gestalten erzieht, die einem hemmungslosem Hedonismus verfallen sind. Ein besonderer Schwerpunkt in der häuslichen Sexualerziehung liegt in der Betonung von Familie und verantwortungsvoller Elternschaft.
Okkult esoterische Praktiken
Sogenannte Stilleübungen, Phantasiereisen, Entspannungs- und Meditationsübungen, die im Grunde eine Wiederbelebung alter heidnisch schamanistischer Praktiken unter neuem Namen darstellen, haben sich mehr und mehr in öffentlichen Schulen breitgemacht. Stichwortartig sei hier das Programm Klasse 2000 erwähnt. Man versucht der Unruhe im Klassenzimmer durch Entspannungsübungen Herr zu werden, doch öffnet dadurch unwissentlich anderen gefährlichen Kräften Tür und Tor. Doch auch andere Praktiken, wie Pendelei, Totenbefragung, Gläserrücken, u.ä. werden in der Schule ausprobiert und von Jugendzeitschriften propagiert.
Bücher etwa über Harry Potter, die die Zauberei lehren und verherrlichen, sind heute auch in Schulen Normalität.
Christliche Eltern kommen hier in große Gewissensnöte, denn das Wort Gottes verurteilt jede Art von Zauberei scharf.

Nähere Informationen über Phantasiereisen und okkulte Praktiken finden Sie hier“

Soziale Kompetenz auf allen Ebenen:

„Der kanadische Psychologe Dr. Gordon Neufeld hat in seinem wegweisenden Buch “Unsere Kinder brauchen uns” nachgewiesen, dass die Orientierung der Kinder an Gleichaltrigen ein verhängnisvoller Irrweg ist. Gleichaltrigenorientierung meint, dass Kinder und Jugendliche ihre Identität, ihre Werte und Verhaltenscodes zunehmend von unreifen Gleichaltrigen beziehen, statt von Eltern und gereiften erwachsenen Persönlichkeiten. Die Gleichaltrigensozialisation zerstört den familiären Zusammenhalt, blockiert die Entwicklung zu wahrer Eigenständigkeit, vergiftet die Atmosphäre in den Schulen und fördert eine aggressive und sexualisierte Jugendkultur …
Ein wesentliches Vorzug von Homeschool-Kindern gegenüber anderen ist, dass sie mit verschiedenen Altersgruppen, gereiften Erwachsenen, Jüngeren wie Älteren zusammen leben und lernen, während staatlich beschulte Kinder fast ausschließlich durch Gleichaltrige geprägt und sozialisiert werden mit all den bereits beschriebenen negativen Folgen. Gerade die Interaktion verschiedener Altersgruppen unter der leitenden Aufsicht gereifter Erwachsener begünstigt ein positives Sozialverhalten. Hier können Jüngere zum Respekt vor Älteren und Ältere zur rücksichtsvollem, hilfsbereitem Verhalten Jüngeren gegenüber erzogen werden.“

Dann haben wir noch einen schönen Auszug aus der Begründung einer Verfassungsbeschwerde von 2007:

„Die Bf lehnen einen Schulbesuch mit der Begründung ab, dass die staatliche Schule ideologisch-emanzipatorisch im Sinne der neomarxistischen Gesellschaftslehre erzieht. Die Bf teilen diese Ideologie nicht. Eine Ersatzschule, in die sie ausweichen könnten, ist in ihrem Einzugsbereich nicht vorhanden. Seit Jahren wird um die Genehmigung einer solchen in der Nähe ihres Wohnortes gekämpft …
Seit Einbruch der emanzipatorischen Pädagogik ist die schulische Erziehung jedoch atheistisch geworden. … … die Schule hat die ganze Erziehung an sich gerissen und betreibt eine politische Erziehung, die gegen das Elternhaus zielt. … Ihre (der Eltern) Grundrechte … sowie das allgemeine Menschenrecht des Kindes . … müssen gegenüber dem Herrschaftsanspruch des Staates zurücktreten.
Die ganze Geistesrichtung der Schule ist gegen die elterliche Autorität und Freiheit gerichtet. Um die Kinder möglichst früh innerlich von ihren Eltern zu lösen und einen rebellischen Geist in ihnen zu kultivieren, hat man die schulische Zwangssexualisierung in Form des sogenannten Sexualkundeunterrichtes eingeführt.“ …
4.1 Die Bf lehnen diese Ideologie ab. Sie ist darauf ausgerichtet, eine „neue Gesellschaft“, frei von Normen und ethischen Werten, durch Schaffung eines „neuen Menschen“ zu gestalten, dem durch die emanzipatorische Pädagogik ein neues Bewusstsein anerzogen werden soll, frei von das Gewissen bindenden Normen und ethischen Werten, frei von aller sogen. Fremdbestimmung, zu der auch die biblischen Gebote und die elterliche Autorität gerechnet werden (aus: Offener Brief der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den Evangelischen Kirchen Deutschlands vom 20.06.1977; Ss vom 15.03.05, S.7) …
Die Bf zu 1 u. 2 zeigten weiter den ideologischen Hintergrund der schulischen Sexualerziehung und deren Ziel von der Kulturrevolution ab 1968 her auf und zitierten aus der Handreichung für Lehrer zur Sexualerziehung (Schriftsatz vom 02.05.06, S.5) wie folgt:
„Wir brauchen die sexuelle Stimulation der Schüler, um die sozialistische Umstrukturierung der Gesellschaft durchzuführen und den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kindesliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen.“

Hört sich vieles davon nicht eigentlich an wie eine Verschwörungstheorie? Und was unterrichten diese Leute zu Hause ganz konkret? Immerhin soll es ca. 500 Kinder geben, deren Eltern in Deutschland trotz Schulpflicht bisher „Homeschooling“ durchsetzen konnten.

Die Eltern werden meistens fachlich unterstützt durch spezielle Fernschulen bzw. Heimschulwerke. Das größte Heimschulwerk auf christlicher Basis in Deutschland ist die Philadelphia-Schule e.V. Von dort erhalten Eltern die Lehrpläne, Schulbücher und Lernprogramme. Im Rahmen der Betreuung durch das Schulwerk bzw. die Fernschule erfolgt eine aktive Begleitung durch Lehrkräfte, an die Arbeiten der Schüler eingeschickt und benotet werden. Die Lehrer stehen auch für Fragen telefonisch oder schriftlich zur Verfügung.“

Aha, die „Philadelphia-Schule“ liefert an erster Stelle die Vorgaben für den christlichen Hausunterricht:

„3. Als Schulwerk mit besonderer pädagogischer Prägung verstehen wir Bildung nicht nur als reine Wissensvermittlung, sondern auch als Herzens- und Charakterbildung. Daher sehen wir ein besonderes Erziehungsziel darin, junge Menschen zu befähigen, ihr Leben zu bejahen, ihrem Schöpfer, der alles gut geschaffen, in der Zukunft zu vertrauen und eigenes und fremdes Handeln nach biblischen Maßstäben kritisch zu beurteilen. Die Erziehung in den Tugenden Christi, genügsam und zufrieden, aufrichtig und bescheiden, fleißig, ehrlich und redlich, hilfsbereit und treu zu sein, soll gefördert werden.
Lehrer und Unterricht
In der Regel wird der Unterricht von der Mutter durchgeführt; sie ist die beste Pädagogin. Ausgebildete gläubige Lehrer stehen dem Unterrichtenden hilfreich zur Seite, von ihnen erhält er unterrichtspraktische Anleitungen. Das Programm der PhS, dem die üblichen Schulbücher zu Grunde liegen, enthält Lehrpläne und Stundenskizzen, die es dem Heimschüler ermöglichen, weitgehend selbständig zu arbeiten. Dabei lernt er wie man lernt. Statt zu hoch gesteckter Lernziele soll in der Philadelphia-Schule eine solide Grundbildung vermittelt werden. Entscheidend ist für uns das Lernen fürs Leben, statt das Pauken für die nächste Klassenarbeit und danach wird alles vergessen. Nachhaltiges Lernen kann nur intrinsisch (d.h. von innen herauskommend) geschehen, motivierte und interessierte Kinder lernen leichter und nachhaltiger. Es werden alle Fächer in Anlehnung an den Fach- und Stoffplan der allgemeinbildenden Schulen angeboten. Ergänzend werden Eltern – Schüler Seminare angeboten, die Heimschüler nehmen an Projekt- und Bildungswochen teil.“

Wer genau hinter dem Heimschulwerk der „Philadelphia-Schule“ steckt, ist natürlch ganz besonders interessant:

Ein persönlicher Rückblick aus der Sicht des PhS Gründers Helmut Stücher


Generell ist auch ganz klar ersichtlich, dass die bestehenden Initiativen in Deutschland, die sich für den Heimunterricht stark machen, mit evangelikalen Organisationen der USA zusammenarbeiten bzw. auch von diesen in jeder Beziehung unterstützt werden. Dabei steht natürlich das missionarische Interesse immer ganz deutlich im Vordergrund. Die weltweite Evangelisation zählt zu den unumgänglichen Pflichten bibeltreuer Christen. Dazu gehört immer das Ziel, nicht nur Einfluss, sondern politische Macht zu erlangen. Die Welt soll evangelikal werden und dazu braucht es viele Kinder, die in diesem Sinne erzogen werden müssen, einerseits um bereits als Jugendliche zu missionieren und andererseits natürlich um in gesellschaftlich und politisch wichtige Positionen aufzusteigen, die das Vertreten eigener Interessen in effektivster Weise möglich machen. Evangelikale sind deswegen ganz besonders bedacht auf die gute Bildung ihrer Kinder, einzig und allein aus dem genannten Grund, einen anderen gibt es nicht.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 22